Die Macht der Hypnose: Wie Sie Ihr Unterbewusstsein für tiefgreifende und nachhaltige Veränderung nutzen
Grundlagen und Entmystifizierung von Hypnose
Die Definition von Hypnose
Die hypnotische Trance ist kein Schlaf, sondern ein Zustand fokussierter Aufmerksamkeit auf unseren inneren Dialog. Wir konzentrieren uns dabei auf unsere Empfindungen, Erinnerungen und Erfahrungen. Das könnten wir nicht, wenn wir schlafen würden, denn Schlaf ist ungerichtet. Unser Gehirn hat die Fähigkeit, in Trance zu gehen. Es kann diesen Zustand von jetzt auf gleich herstellen. Jede(r) von uns kann das, normalerweise.
Schon als Kinder entwickeln wir diese Fähigkeit immer weiter, und zwar immer dann, wenn wir spielen. Tief versunken in die Geschichte, die sich in unserer Fantasie abspielt, können wir sogar andere Kinder mit in unsere Fantasietrance nehmen. In diesem Zustand sind wir höchst aufmerksam, achten auf alle Details und sind völlig im Moment präsent. All das könnten wir nicht, wenn wir in einem Schlafzustand wären. Natürlich ist man in einer therapeutischen Hypnose sehr entspannt, aber diese Entspannung sorgt dafür, dass wir uns ganz auf unser inneres Geschehen, auf unsere innere Geschichte konzentrieren können.
Die Gedanken wandern während einer Hypnose nicht wahllos umher, ganz im Gegenteil. Sie werden im Zustand hypnotischer Trance auf das Problem gerichtet, mit dem mein Patient zu mir kommt. Wir kümmern uns also ausschließlich um das ausgewählte Problem. Und auch das hat nichts mit Schlaf zu tun.
Erfahren Sie in meinem ausführlichen Guide weitere spannende Grundlagen und das Konzept der Hypnose.
Der Mythos vom Kontrollverlust
Es gibt den Mythos des Kontrollverlustes während der Hypnose. Dieser Mythos hat seine Ursache in Show-Hypnosen. Diese Show-Hypnosen haben aber nichts mit einer therapeutischen Hypnose gemeinsam.
Show-Hypnose sind reines Entertainment und haben keinen weiteren Nutzen. Die Menschen dort oben auf der Bühne wollen einfach mitmachen. Nur deshalb machen sie solche Sachen, wie “gackere wie ein Huhn”. Meine Patienten können jederzeit die Hypnose unterbrechen und z.B. auf die Toilette gehen, wenn nötig. Danach setzen sie sich wieder hin und gehen wieder in den hypnotischen Zustand. So einfach ist das.
Wir besitzen einen sogenannten kritischen Faktor in unserem Gehirn. Dieser kritische Faktor wird schon im Kindesalter angelegt und er sorgt dafür, dass wir schnell erkennen, wenn uns etwas nicht gefällt. Also so etwas wie: gib mir die PIN deiner Kreditkarte. Wir wissen schon als Kinder, dass wir solche Informationen nicht an Fremde weitergeben dürfen. Darüber müssen wir nicht nachdenken. Das fühlt sich einfach falsch an.
Dieser kritische Faktor ist auch während der Hypnose aktiv. Deshalb ist man weder hilflos, noch verliert man die Kontrolle in einer therapeutischen Hypnose. Man kann jeder Zeit entscheiden, was man tun will, oder eben auch nicht.
Warum wirkt Hypnose?
In einer Hypnose haben wir den direkten Draht zu unserem Unterbewusstsein. Unser Unterbewusstsein ist die Schaltzentrale für unsere Emotionen und Verhaltensmuster. In der Hypnose steht das Tor zum Unterbewusstsein weit offen, dann sind wir bereit, neue Erkenntnisse und Bearbeitungen zuzulassen. Unser Verstand, der uns bei Veränderungen häufig im Weg steht, tritt für den Zeitraum der Hypnose in den Hintergrund. Dafür sorgen wir im Vorgespräch, damit alle Fragen, die der Verstand hätte, und die uns in der Hypnose stören könnten, schon beantwortet sind.
So hat das Unterbewusstsein in der Hypnose die Chance die Sachen zum Vorschein zu bringen, die dem Patienten auf der Seele liegen und die bearbeitet werden müssen. Das geht in Hypnose ziemlich schnell.
Jetzt haben wir schon vom kritischen Faktor gelesen, also dem Faktor, der uns vor Dingen beschützt , die für uns nicht gut sind . Was macht dieser Faktor aber in der Hypnose? Damit uns der kritische Faktor nicht im Weg steht, haben wir im Vorgespräch der Hypnose schon festgestellt, welche positiven Veränderungen der Patient möchte. Es entsteht also eine Art Wunschvorstellung. Diese Wunschvorstellung hilft uns dabei, den kritischen Faktor zu beruhigen und die neuen positiven Veränderungen in unser Unterbewusstsein durchzulassen.
Hier finden Sie meine persönliche Erklärung, warum diese Methode für mich so überzeugend ist.
Die Wissenschaft der Veränderung
Als Therapieform ist Hypnose in Deutschland seit 2006 zugelassen. Aber Hypnose hat schon immer fasziniert und so hat sich auch die Wissenschaft mit dem Zustand des Gehirns während der Hypnose beschäftigt. Durch moderne Gehirn Scans konnte festgestellt werden, dass sich die Gehirnaktivität in bestimmten Bereichen des Gehirns verändert, wenn bestimmte Trancetiefen erreicht werden. Schon in einer leichten Trance ist die Gehirnaktivität sehr fokussiert, und in einer sehr tiefen Trance ist sogar Schmerzfreiheit zu erreichen.
Es wird viel geschrieben über Neuroplastizität, das heißt die Veränderung des Gehirns durch den Erwerb neuer Fähigkeiten. Diese Veränderung ist tatsächlich messbar. Das Gehirn bildet neue neuronale Netzwerke aus, wenn es neue Fähigkeiten erwirbt. Dabei handelt es sich nicht nur um körperliche Fähigkeiten wie zum Beispiel Fahrradfahren, sondern auch um veränderte Denkmuster.
In der Hypnose kommt uns das sehr entgegen, wenn wir alte Glaubenssätze oder schlechte Angewohnheiten loswerden wollen. Wir nutzen die Neuroplastizität, indem wir die neuen, besseren Angewohnheiten häufiger durchführen als die schlechten. Unser Gehirn ist sehr ökonomisch, das heißt, es hat immer den Drang Dinge abzubauen, die es nicht mehr braucht. Das bemerken wir, wenn wir z.B. lange eine Sprache nicht gesprochen haben. Sie ist nicht sofort wieder verfügbar, wenn wir sie benutzen wollen, sondern muss nach und nach wieder ausgegraben werden. Wenn wir in der Hypnosesitzung die richtigen Worte finden, die ins Unterbewusstsein eindringen und das Gehirn dazu anregen oder verlocken neue Wege zu gehen, die sich einfach viel besser anfühlen, dann wird es im Gehirn Veränderungen zulassen damit neue Netzwerke entstehen können.
Die Bedeutung von Suggestionen
Eine Suggestion in der Hypnosesitzung dient immer als Vorschlag, als Inspiration. Dieser Vorschlag muss zu meinem jeweiligen Patienten passen. Eine allgemeine Affirmation, wie sie bei Meditationen benutzt wird, hat hier keinen Nutzen, denn das Unterbewusstsein wird ein Klischee oder eine nicht realistische Vorstellung einfach ablehnen. Deshalb ist es enorm wichtig, dass in der Sitzung alles an den Patienten angepasst wird. Es ist essentiell, dass alle Suggestionen daraufhin überprüft werden, ob sie von meinem Patienten angenommen werden können. Deshalb ist jede Sitzung auch einzigartig, obwohl die Probleme durchaus ähnlich sein können, mit denen meine Patienten zu mir kommen.
Suggestionen sind wie maßgeschneiderte Schuhe, die wie angegossen sitzen. Sie werden gerne täglich benutzt, sind bequem und fühlen sich richtig gut an. Wenn eine Suggestion wie angegossen passt, dann hat sie fast magische Kräfte und kann ihre Wirkung für den Patienten entfalten. Er /Sie kann sich auf die Wirkung dieser Suggestion verlassen und dieses Gefühl sorgt dafür, dass das Unterbewusstsein bereit ist, die Veränderung zuzulassen, die diese Suggestion vorschlägt. Dieser Prozess läuft im Hintergrund fast unbemerkt ab.
Die ursachenorientierte Hypnose
Meine Patienten kommen mit den unterschiedlichsten Symptomen zu mir. Das können Ängste sein oder Schlaflosigkeit, Depressionen oder unverarbeitete Traumata oder einfach nur Prüfungsangst. An erster Stelle im Anamnesegespräch steht für mich die Aufgabe herauszufinden, worum es eigentlich geht. Wenn wir das Problem des Patienten beleuchtet haben, dann gehen wir los und suchen nach der Ursache dieses Problems.
Die Ursachen für emotionale Probleme wie zum Beispiel Angst oder Panikattacken liegen ganz häufig in der Vergangenheit, nicht selten in der Kindheit. In der Hypnose haben wir die Chance zu dem Zeitpunkt zurückzugehen, an dem diese Angst, diese Panik zum ersten Mal auftauchte, aber nicht verarbeitet werden konnte.
Diese Form der ursachenorientierten Hypnose macht es möglich, direkt in die Auflösung dieses Problems gehen zu können. Das heißt also, eine in der Vergangenheit liegende Situation, die nicht verarbeitet werden konnte, wird in Hypnose angstfrei vergegenwärtigt und kann so aufgelöst werden. Das ist einer der Vorteile dieser Form der Hypnose. Sie geht zielgerichtet auf die Ursache des Problems zurück und kann dann Lösungen anbieten.
Eine reine Symptombehandlung, wie zum Beispiel einfaches Vermeiden von Dingen, die dem Patienten Angst machen, führt meiner Meinung nach nicht zum Ziel, denn die Ursache des Problems bleibt nach wie vor bestehen. Das Ziel muss sein, das Problem so zu bearbeiten, dass es im Hier und Jetzt keine Belastung mehr darstellt und keine Rolle mehr spielt, und das geht nur dann, wenn man es an der Wurzel anpackt.
Mechanismen der Tiefenarbeit
Unsere Glaubenssätze sind unsere ersten fundamentalen Programmierungen im Unterbewusstsein. Sie finden schon in unserer Kindheit statt und werden von unseren Eltern und Lehrern “durchgeführt”, also von Menschen, die von uns als Autoritätspersonen wahrgenommen werden. Ist der Glaubenssatz positiv, dann wirkt sich das auch positiv auf die Entwicklung des Kindes aus. Ist der Glaubenssatz negativ, wie zum Beispiel „du kannst das nicht „, dann kann das dazu führen, dass dieses Kind unter ständigen Selbstzweifeln leidet.
Das Unglaubliche bei Glaubenssätzen ist, wie stark sie unsere Selbstwahrnehmung und unser Selbstwertgefühl beeinflussen können. Eine liebevolle Umgangsweise mit dem eigenen Kind baut eine starke Basis für sein Erwachsenenleben auf. Ist es aber genau umgekehrt, wird das Kind herabgesetzt und ohne Lob und Zuwendung erzogen, wird dieses Kind, nach meiner Erfahrung, immer danach suchen, gelobt zu werden, auch als Erwachsener.
Viele meiner Patienten kämpfen genau damit: ihnen wurde in ihrer Kindheit immer wieder erzählt, dass sie nicht gut genug sind, dumm sind und nichts wert sind. In der ursachenorientierten Hypnose wird der jeweilige Glaubenssatz analysiert und demontiert. In der hypnotischen Trance kann der Patient erkennen, dass der negative Glaubenssatz, den er schon ewig mit sich herumgetragen hat, eine Lüge ist. Erkennt das Unterbewusstsein die Lüge, dann kann es diesen Glaubenssatz einfach löschen. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, in die Richtung zur positiven Veränderung.
Die Arbeit mit Regression
Die Hauptsäule der ursachenorientierten Hypnose ist die Regression. Meistens ist es eine Altersregression, wir gehen also zurück in die Zeit, in der der Patient oder die Patientin noch ein Kind war. Die Zeit zwischen vier und zehn Jahren ist die Zeit, in der die meisten negativen Erlebnisse und Eindrücke im Unterbewusstsein tief eingeprägt werden.
In der hypnotischen Trance kommen wir an diese Erinnerungen heran, auch wenn der Patient sich nicht aktiv daran erinnern kann. Wir holen das Erlebnis so hoch, dass der Patient damit gut umgehen kann.
Die therapeutische Sitzung und insbesondere das Vertrauensverhältnis, das zwischen Therapeutin und Patienten aufgebaut wurde, garantiert, dass die Vergegenwärtigung keine neuerliche traumatische Erfahrung ist, wie zu dem Zeitpunkt, an dem das Erlebnis tatsächlich stattgefunden hat. Der Patient ist inzwischen deutlich erwachsener und reifer. Er ist nicht mehr vier Jahre alt. Dadurch kann er seine vorhandene Lebenserfahrung in die negativ erlebte Situation einfließen lassen und diese neu bewerten und damit endlich verarbeiten.
Dieser Prozess ist für mich jedes Mal von großer Faszination. Zu sehen, was unser Gehirn alles leisten kann, wie es in der Lage ist, alte, bedrohliche und unangenehme Empfindungen zu löschen und mit neuen zu überschreiben, ist zutiefst befriedigend. So schnell sich unser Unterbewusstsein von negativen Erlebnissen und Ereignissen beeindrucken lässt, so schnell schwenkt es um, wenn wir eine Lösung für ein Problem anbieten können. Das ist der Dreh- und Angelpunkt der ursachenorientierten Hypnose. Wir machen Unverarbeitetes verarbeitbar. Wir verdrängen nichts, decken nichts zu, ganz im Gegenteil, es geht darum, belastende Erlebnisse und Ereignisse aufzudecken und zu bearbeiten. So spielen sie im Hier und Jetzt keine Rolle mehr. Das ist unser Ziel.
Die inneren Anteile und Konflikte
Ganz wichtig in der Sitzung ist das Herausarbeiten von inneren Anteilen, inneren Konflikten und unrealistischen, widerstreitenden Wünschen. Meinen Patienten ist oft gar nicht klar, mit welchem inneren Widerspruch sie kämpfen oder in welcher Zwickmühle sie sich mit sich selbst befinden. Die Ansprüche an sich selbst sind oft so hoch, dass sie nicht erfüllbar sind. Und damit ist die negative Emotion schon vorprogrammiert. Es ist wichtig in der Sitzung zu erkennen, welche kindlichen Wünsche und Anteile Druck auf die Seele ausüben, welche übernommenen Prägungen uns in die falsche Richtung leiten und welche Ziele wir tatsächlich verfolgen sollten.
Das menschliche Unterbewusstsein besteht aus ganz vielen unterschiedlichen Facetten, vergleichbar mit den Spiegelstückchen einer Discokugel. Alle diese Facetten ergeben die ganze Kugel, das heißt die ganze Persönlichkeit eines Menschen. Wenn wir uns in der Sitzung ganz spezifisch um die einzelnen Facetten, Anteile und Konflikte im Unterbewusstsein kümmern, sind wir in der Lage, mehr Ordnung zu generieren und somit auch mehr Erkenntnis, was da eigentlich genau passiert . So kann das Unterbewusstsein sozusagen einen Plan entwickeln, wie es „seinen“ Menschen so unterstützen kann, dass er seine gesetzten Ziele erreicht.
Neben der Auflösung von negativen Erlebnissen ist eine Hypnosesitzung also auch immer eine Art Sortierprozess. Dadurch entsteht für den Patienten viel mehr Klarheit und er weiß, was er als nächstes tun muss, damit es ihm besser geht.
Hier geht es zum therapeutische Ansatz bei depressiven Phasen und Depressionen.
Und Sie können mehr erfahren über tiefenpsychologische Auflösung von Burnout und chronischem Stress.
Das Konzept der Dissoziation
Manchmal sitzen uns unsere Emotionen direkt auf der Brust und drücken uns die Luft ab. Wir können überhaupt nicht mehr klar denken oder handeln und nehmen nur noch die Angst wahr. In der weiteren Entwicklung entsteht dann die Angst vor der Angst, das heißt wir haben Angst eine Panikattacke zu bekommen. Wie man sich vorstellen kann, ist das nicht hilfreich, um eine Panikattacke zu vermeiden, aber wir haben nichts in der Hand, um damit wirklich umzugehen.
In der Hypnose kann das Unterbewusstsein Distanz zu dieser Angst aufbauen. Das ist das Konzept der Dissoziation. Wir schaffen eine emotionale Distanz zu dem Gefühl und damit kommen wir überhaupt erst wieder in die Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Man kann sich das ein wenig so vorstellen, dass ich in Gedanken sage „Stopp!“ und ich dadurch ein paar Sekunden Zeit gewinne, bevor ich von meinen Gefühlen überrannt werde. Die Zeit können wir nutzen, um zu analysieren, was hier gerade passiert und wir haben die Chance uns von der Angst abzuwenden.
Das ist eine gute Möglichkeit, um nicht jedes Mal mit hundertprozentiger Wucht von einer negativen Emotion getroffen zu werden. Wir haben das Gefühl, wir können wieder aktiv entscheiden, was wir wollen und brechen so „die Macht“ unserer negativen Gefühle. Natürlich ist Dissoziation keine Lösung für negative Emotionen, aber sie ist ein therapeutisches Werkzeug, um überhaupt wieder Zugriff auf eine andere Gefühlsebene zu bekommen.
Hier it ein tiefergehender Artikel, wie man Angststörungen und Panikattacken ursachenorientiert behandeln kann.
Die ideomotorischen Fingersignale
Für mich als Therapeutin ist die Arbeit mit ideomotorischen Fingersignalen immer wieder erstaunlich. Mein Patient muss dann nicht auf meine Fragen antworten. Wir arbeiten also nonverbal, das heißt ohne Worte. Dafür verabreden wir vorher, dass der rechte und der linke Zeigefinger jeweils für Ja oder Nein stehen. So kann ich meinem Patienten in hypnotischer Trance Fragen stellen, die wir vorher erarbeitet haben. Diese Fragen werden direkt aus dem Unterbewusstsein beantwortet, das Bewusstsein hat Pause.
Die Beantwortung mancher Fragen kann extrem schwer fallen, die Worte fehlen einfach. Dann ist die Vorgehensweise mit den ideomotorischen Fingersignalen ideal. Und es ist faszinierend, wie genau diese nonverbale Kommunikation sein kann. Der therapeutische Prozess kann hierdurch deutlich gewinnen. Sie bietet eine sehr gute Möglichkeit für Patienten, die Schwierigkeiten haben, sich in Worten zu äußern.
Praktische Anwendung und Rahmenbedingungen
Kann jeder in Hypnose gehen?
Ich bekomme häufig die Frage gestellt: „Bin ich hypnotisierbar?“
Meine Antwort darauf ist immer dieselbe: Jeder Mensch ist hypnotisierbar, denn wir bringen diese Fähigkeit einfach mit. Unser Gehirn kann in eine hypnotische Trance gehen. Und jetzt kommt das große ABER: Ich kann niemanden hypnotisieren, der das nicht möchte. Ich kann niemanden hypnotisieren, der Angst vor der Hypnose hat. Und ich hypnotisiere niemanden, der Veränderung nicht möchte. Denn die ursachenorientierte Hypnose ist eine therapeutische Hypnoseform. Das Ziel ist also die positive Veränderung und der Wille des Patienten, der Patientin daran auch mitzuarbeiten, ist essentiell. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, dann ist eine Hypnose möglich.
Wichtig ist natürlich auch, dass mein Gegenüber mich versteht, also meine Sprache spricht und mir geistig folgen kann. Deswegen gibt es eine Altersbeschränkung von etwa vier Jahren. Nach oben hin ist keine Grenze gesetzt, der Patient muss mich nur hören und mir folgen können.
Die Selbsthypnose
Selbsthypnose ist ein wunderbares Werkzeug, um im Alltag immer wieder die gesetzten Ziele im Unterbewusstsein zu verankern. Sie sorgt für tiefe Entspannung, wenn wir uns darauf einlassen, und hat den großen Vorteil, sofort und überall einsetzbar zu sein. Für die Selbsthypnose brauchen wir keinen ruhigen Raum oder irgendeine Art von Hintergrundmusik. Wer Selbsthypnose häufig anwendet und übt, kann in einem überfüllten Zug mit lauter Musik innerhalb von zwei Sekunden in eine tiefe, wunderbare Entspannung versinken. In dieser Tiefenentspannung laufen die positiven Suggestionen, denen wir folgen wollen, automatisch im Hintergrund ab. Meine Patienten bekommen die Selbsthypnose beigebracht, z.B. gegen jegliche Art von Stress oder Schlaflosigkeit.
Sie wollen es genauer wissen? Der Weg zu erholsamen Nächten: Schlafstörungen mit Hypnose effektiv beenden
Die Arbeit mit dem Unterbewusstsein
Wenn wir mit dem Unterbewusstsein arbeiten, ist das deutlich nachhaltiger, als wenn wir versuchen, nur über den Willen gewisse Ziele zu erreichen. Viele von uns haben diese Erfahrung schon gemacht, etwa wenn mal wieder die alljährliche Diät ansteht. Wer auf Dauer abnehmen will und das Gewicht auch halten möchte, braucht mehr als nur den Willen es zu schaffen . Der Wille ist Ausdruck reinen Verstandes und dieser befähigt nicht dazu, dauerhaft etwas durchhalten zu können. Der Grund dafür liegt einfach darin, dass unser Wille viel weniger Macht über unser Leben hat, als unsere Emotionen.
Gerade Essen und Trinken sind sehr stark mit Emotionen verbunden: mit Belohnung, Wärme, Liebe, Pause oder mit Feierabend. All diese Gefühle spielen eine Rolle beim Essen. Wenn ich mein Unterbewusstsein inklusive meiner Gefühle nicht mit ins Boot hole, dann wird die Diät so ablaufen wie die zehn Diäten vorher auch schon. Ab einem bestimmten Punkt gebe ich einfach auf und denke mir „Was soll das alles ?“ Deswegen ist die Arbeit mit dem Unterbewusstsein so viel effektiver, als wenn wir nur über den reinen Willen gehen.
Passend dazu finde Sie hier mehr Informationen zu: Body Shaming, Emotionales Essen und Abnehmen: Wie Sie Ihr Körpergefühl neu programmieren.
Hypnosetherapie ist eine Kurzzeittherapie
Hypnose ist eine Kurzzeittherapie, das heißt, es stehen nicht Jahre von Sitzungen an. Da wir ja nach der Ursache des Problems suchen und diese Ursache dann bearbeiten, ist die Auflösung des Problems relativ kurzfristig machbar. Arbeitet der Patient nach den Vorgaben, die in der Hypnosesitzung gemeinsam erarbeitet worden sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass dieses Problem in seinem Leben noch eine Rolle spielen wird.
In jeder Sitzung wird ein Problem bearbeitet. Häufig entsteht dann ein Dominoeffekt, das heißt, wenn ein tief verwurzeltes Problem aufgelöst wird, dann lösen sich fast automatisch kleinere Probleme, die damit in Verbindung stehen , ebenfalls auf. Deswegen ist Hypnose ein so effektives therapeutisches Werkzeug.
Der Erfolg einer Sitzung
Das alles hört sich ganz großartig an. Der Erfolg einer Sitzung hängt aber von zwei Dingen ab: der Patient muss vollstes Vertrauen zu seinem Therapeuten haben und der Therapeut muss eine Verbindung zu seinem Patienten aufbauen können. Das Vertrauen des Patienten zum Therapeuten ist die Garantie für eine erfolgreiche Sitzung. Hypnose ist immer ein Spiel, dass zwei Leute spielen müssen. Deshalb bestehe ich bei der Anmeldung eines Minderjährigen für die Therapie immer darauf, mit dem Minderjährigen selbst zu sprechen, denn ich kann keine Hypnose durchführen, wenn der jugendliche Patient das nicht möchte.
Anwendungsbereiche und Therapeutenwahl
Anwendungsbereiche der ursachenorientierten Hypnose
Hypnose ist überall dort einsetzbar, wo uns negative Emotionen belasten. Dabei sind die körperlichen und mentalen Symptome ausschlaggebend.
- Ängste, Angststörungen
- Schlafstörungen
- Stress und Burnout
- chronische Schmerzen
- Depressionen
- Allergien
- Kopfschmerz und Migräne
- Minderwertigkeitsgefühle und fehlendes Selbstbewusstsein
- Traumata
- Beziehungsprobleme
- Trauer und Verlust
- chronische Darmerkrankungen
- Wechseljahrsbeschwerden
- Mobbing
- Hilfe bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis
Ein weiterer interessanter Artikel:
Die hypnotische Begleitung bei Wechseljahrsbeschwerden und hormonellen Turbulenzen.
Woran erkennt man als Laie einen guten Hypnosetherapeuten oder Hypnosetherapeutin?
Die Grundlage sollte immer eine fundierte Hypnose Ausbildung sein, die wirkliche Experten hervorbringt. Ein Blick auf die Ausbildung, meistens auf der “über mich” Seite, kann die gewünschte Info schon bringen. Außerdem wird sich ein guter Hypnosetherapeut weiterbilden und darauf Wert legen, immer up to date zu sein. Die Webseite ist das “Aushängeschild” und so kann sie auch genutzt werden: Sie sollte die wichtigsten Informationen nicht nur über die Praxis, sondern auch über die Person bereitstellen.
Unsere Emotionen spielen eine große Rolle. Sympathie ist wichtig für die Effektivität einer Hypnose Sitzung. Deshalb ist es gut, auch dem Bauchgefühl zu folgen und nicht nur dem Verstand. Ein persönliches Telefongespräch kann dann den endgültigen Ausschlag geben, ob eine Zusammenarbeit sinnvoll ist oder nicht.
Ich selbst biete die CORE Hypnose Ausbildung an, die dafür sorgt, dass der/die TherapeutIn sich sicher in der Führung und Behandlung der Patienten fühlen kann. Eine gute Ausbildung ist die Grundlage für sichere und wirksame Veränderung.
Sie wollen mich sehen und hören?
Kein Problem, denn ich habe einen eigenen YouTube Kanal auf dem ich immer wieder neu über verschiedene Aspekte der Hypnosetherapie spreche.